DER FC GERMANIA FRIEDRICHSTAL und seine Aktivitäten in der Partnerschaft

Jugendbegegnungen der Fußballclubs FC Germania Friedrichstal und FC Centulois Saint-Riquier


Vier Mitglieder der Jugendverwaltung, Klaus Vollmer, Friedbert Speckert, Erich Borell und Bernd Zanger, saßen an einem Herbstabend des Jahres 1989 im Clubhaus des FC Germania Friedrichstal und berieten, wie sie das fast in Vergessenheit geratene Jugendturnier wieder zu neuem Leben erwecken könnten. Das passende Konzept war bald gefunden. Welche Mannschaften sollte man aber nun einladen, damit das Turnier auch zugkräftig und damit viele Zuschauer anlocken würde? Der Jugendkasse tät’s gut. Starke Teams aus der Region und dazu ein paar „Namhafte“, eventuell auch von weiter her, sollten es schon sein. „Wie wär’s denn, wenn wir die Mannschaft aus unserer Partnerstadt einladen würden?“, warf Herr Borell in die Runde. Die Idee fanden alle gut, zumal im Jahre 1988 ein Team von 10-11 jährigen Friedrichstaler Buben am Fußballturnier in Saint-Riquier teilnahm. Jetzt war die Gelegenheit da, sich für die genossene Gastfreundschaft zu bedanken. Aber die Picardie ist weit und keiner der Anwesenden dachte wirklich, dass von dort jemand kommen würde. Aber einen Versuch sei es schon wert.

Und was alle erhofft, aber niemand so recht geglaubt hatte, nach der ersten Kontaktaufnahme ließ die Zusage nicht lange auf sich warten. Vom Start weg war das neue Turnier international geworden.

Im Juli des Jahres 1990 reiste eine etwa 25 Personen starke Delegation des FC Centulois Saint-Riquier aus dem „Land am Meer“ an, junge Fußballspieler im Alter zwischen neun und elf Jahren, begleitet von fußballbegeisterten Eltern und Verwandten. Insgesamt vier Tage dauerte diese Begegnung, je einen Tag für An- und Abreise. Dazwischen lagen zwei Tage Aufenthalt in Friedrichstal. Selbstverständlich waren alle Gäste privat bei Familien des hiesigen Fußballvereines untergebracht. Mitglieder des Vereins und die gastgebenden Familien kümmerten sich mit Hilfe großzügiger Unterstützung der Gemeinde Stutensee um das Wohlbefinden und das leibliche Wohl der Gäste aus der Picardie. Ein eigens zusammengestelltes Programm, darunter auch ein Halbtagesausflug zu einem interessanten touristischen Ziel in der Region, sorgte für Kurzweil und gegenseitiges Kennenlernen. Der Höhepunkt war natürlich die Teilnahme der französischen Jungen am Jugendturnier. Das Kräftemessen mit Spielern des Karlsruher SC -eines Vereines, von dem man auch in der Picardie schon gehört hatte- dem VfR Freiburg u.a. spornte an. Offensichtlich so sehr, dass die Equipe unserer Partnergemeinde nach spannenden Wettkämpfen den Turniersieg errang und den verdienten Pokal in Empfang nehmen konnte.



Verständlich, dass in diesem Augenblick die Begeisterung bei unseren Gästen so groß war, dass die Organisatoren des FC Germania noch auf dem Spielfeld die Einladung zum Besuch in Frankreich entgegennehmen durften. Vorausschauend war die Siegtrophäe von den Turnierinitiatoren als Wanderpokal ausgesetzt worden.

Im Jahr darauf, 1990, trat ein stattliches Häuflein Friedrichstaler, ca. 10 Buben und etwa ebenso viele erwachsene Begleiter, unter der Führung des Vereinsmitgliedes Bernd Zanger, die lange Reise in die Picardie an. Man hatte dafür eigens einen Bus gechartert. Die Delegation erwartete ein großer, überaus herzlicher Empfang. Nicht nur die „Vereinsoberen“ aus Saint-Riquier waren dabei, auch der Bürgermeister, Herr Monin, und der Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses, Herr Luzeau, waren gekommen, um uns bei einem opulenten Buffet in der Halle beim Sportgelände des FC Centulois zu begrüßen.
Die Ereignisse, wie beispielsweise die Teilnahme am „Fête de la Bière“ im Zirkuszelt, der Ausflug ans Meer und die Turnierteilnahme am Pfingstmontag blieben uns unvergessen. Besonders beeindruckt waren wir von der Herzlichkeit der Gastgeber.
Das Pfingsturnier am letzten Tag des Aufenthaltes war ein voller Erfolg, sowohl sportlich für die Buben des FC Germania (sie drehten den Spieß um und gewannen ebenfalls Turniersieg und Trophäe) vor allem aber für die Kontakte zwischen beiden Vereinen.

Man traf sich von nun an jedes Jahr einmal, jeweils abwechselnd im Sommer in Friedrichstal und im Jahr darauf zu Pfingsten in Saint-Riquier. Die Begegnungen wurden über 15 Jahre lang zu einem festen Bestandteil in den Terminkalendern beider Vereine. Sie dauerten jedes Mal 4 Tage, waren verbunden mit sportlichen, privaten und touristischen Aktivitäten. Wenn auch der Fußball im Vordergrund stand -wen wundert’s bei Buben in diesem Alter- so hatten Erwachsene und Jugendliche doch immer ausreichend Gelegenheit, neue Eindrücke aus dem Gastland mit nach Hause zu nehmen. Der direkte Kontakt mit den jeweiligen Gastfamilien, die gemeinsam unternommenen Ausflüge im Gastland, machten jede Begegnung zu einer Bereicherung.





Leider sind die Kontakte im Augenblick etwas eingeschlafen. Im Jahre 2004 war letztmals eine kleine Abordnung des FC Germania in Saint-Riquier und überbrachte die Friedrichstaler Glückwünsche zum 90jährigen Jubiläum des FC Centulois.
Geblieben sind jedoch viele Freundschaften, die sich während dieser Jahre zwischen deutschen und französischen Familien entwickelt haben.

Bernd Zanger


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